Im Bereich Wohnen ist im zweiten Quartal 2021 weiterhin ein hoher Nachfrageüberschuss zu beobachten, der sich in anhaltenden Preissteigerungen widerspiegelt.
Das Angebot kann nicht mit der starken Nachfrage mithalten. Die weiterhin verhältnismäßig geringe Neubautätigkeit und das niedrige Zinsumfeld wirken sich mangels alternativer Anlagealternativen negativ auf die Verkaufsbereitschaft von Immobilieneigentümern aus.
Die Entwicklung auf den gewerblichen Immobilienmärkten im zweiten Quartal 2021 unterscheidet sich deutlich von dem Geschehen auf den Wohnungsmärkten. Hier wirken sich die Maßnahmen zur Bekämpfung der COVID-19-Pandemie dämpfend bis negativ auf die Preise aus. In der Folge haben sie im Vergleich zum zweiten Quartal 2020 zwar nachgegeben, zeigen sich aber deutlich robuster, als zu Beginn der Pandemie befürchtet, Preisverwerfungen sind bisher ausgeblieben.
Der Büroimmobilienmarkt scheint sich zu stabilisieren. Erst nach Ende der verstärkten Homeoffice-Zeit wird sich zeigen, wie die zukünftigen Strategien der Unternehmen bezüglich flexibler Arbeitsplatzmodelle und die damit verbundene Nachfrage nach Büroflächen aussehen. Aktuell zeigt sich noch keine klare Tendenz zur zukünftigen Positionierung der Unternehmen. Die Nachfrage nach Büroflächen hat pandemiebedingt nachgelassen, was sich auch in steigenden Leerständen manifestiert. In der Folge sanken die Neuvertragsmieten im Vergleich zum Vorjahr um 1,0%.
Weiterhin ist der Einzelhandel, und hier vor allem der Non-Food Handel, am schwersten von der Pandemie betroffen. Nach wie vor befindet sich der stationäre Einzelhandel in einer Umbruchphase und ist starker Konkurrenz durch den Online-Handel ausgesetzt. Es deutet sich aber an, dass neue Nutzungskonzepte dazu führen, die Nachfrage nach Einzelhandelsflächen zu stabilisieren.
Preisveränderung gegenüber Vorjahresquartal
Selbst genutztes Wohneigentum: +10,9 %
Mehrfamilienhäuser: +10,5 %
Büroimmobilien: -0,4 %
Einzelhandelsimmobilien: -2,6 %
https://www.vdpresearch.de/groessere-spreizung-bei-preisentwicklung-von-wohn-und-gewerbeimmobilien/
Quelle: vdpResearch GmbH, Berlin

